Die Kurzform:
Ketose ist ein Stoffwechselzustand der, bei weitgehender Abwesenheit von Kohlenhydaten in der Ernährung, innerhalb einiger Tage eintreten kann.
Der Körper verbrennt nicht mehr seinen „Lieblingstreibstoff“ Glukose, den er aus Kohlenhydraten gewinnen kann. Er benötigt einen Ersatz, um seinen Energiebedarf zu decken und greift im besten Fall auf seine Fettreserven zurück. Das Körperfett wird verbrannt. Bei dieser Verbrennung entstehen Ketonkörper, die man im Blut und im Urin nachweisen kann.
Wer es ganz genau wissen möchte, kann sich bei Wikipedia schlau machen.
Da der Zustand der Ketose jedoch eher fragil und nicht wirklich berechenbar ist, spielt er bei einer Reduktionsdiät keine große Rolle. Es ist auch nicht unumstritten, ob man sich dauerhaft im ketogenen Zustand befinden sollte.
Muss man in Ketose kommen, um abzunehmen?
Nein, dies ist nicht erforderlich. Wenn Du das Speicherhormon Insulin niedrig hältst oder mit einem Kaloriendefizit arbeiten möchtest, kannst Du auf jede beliebige Art abnehmen.
Was muss ich tun, um schnellstmöglich die Ketose zu erlangen?
Die Ketose tritt erst dann ein, wenn Deine Glukosevorräte im Körper aufgebraucht sind. Diesen Vorgang kannst Du beschleunigen, indem Du so wenig wie möglich Kohlenhydrate durch Deine Ernährung zuführst, fastest oder viel Sport treibst. Die Schwelle liegt bei den meisten Lowcarbern bei unter 50g Kohlenhydraten pro Tag.
Auch Deine Vorgeschichte spielt eine Rolle. Falls Du eine übliche westliche Ernährung zugeführt hast, werden Deine Glukosevorräte gut gefüllt sein; falls Du bereits auf Deine carbs geachtet hast, kommt die Ketolyse schneller in Gang. Im Durchschnitt kannst Du mit einem Zeitraum von 3 Tagen bis 1 Woche rechnen, um in Ketose zu gelangen.
Wie kann man feststellen, ob man im ketogenen Zustand ist?
Sofern Du es möglichst genau wissen möchtest, hast Du die Wahl zwischen freiverkäuflichen Keto-Test-Stäbchen aus der Apotheke (Nachweis im Urin), einer Blutuntersuchung oder einem Atemtest.
Wenn Du Deinen Körper gut kennst, kannst Du es aber auch am Geruch Deines Urins feststellen.
Ist Ketose gefährlich?
Ketose wird manchmal mit der gefährlichen Ketoaszidose verwechselt, die bei Diabetikern auftreten kann.
Was kann die Ketogenese stören?
Leider gibt es einige Möglichkeiten, wie man diesen Zustand stören kann. Am häufigsten passiert es, dass man seine individuelle Kohlenhydratverträglichkeit bewußt oder unbewußt überschreitet. Wenn man sich für eine ketogene Ernährung entscheidet, muss man die aufgenommenen Kohlenhydrate ernsthaft ermitteln. Ausnahmen gibt es nicht, wenn man in Ketose bleiben möchte, denn der Körper switcht relativ schnell in seine „Lieblingsenergieversorgung“ mittels Glukose/Kohlenhydrate um.
Auch die Proteinzufuhr sollte man im Auge behalten. Denn auch aus Protein kann er mittels der Gluconeogenese Zucker bilden. Für die absoluten Nerds findet sich hier eine ausführliche Erklärung.
Wie fühlt man sich, wenn man in Ketose ist?
Anfangs kann es passieren, dass Du Dich mit den Symptomen der sogenannten Keto-Grippe herumschlagen musst. Du kannst Dich schlapp und kraftlos fühlen, leichte Kopfschmerzen bekommen und bist möglicherweise ein wenig benebelt im Kopf.
Dies rührt daher, dass sich Dein Stoffwechsel erst einmal von der Verbrennung von Zucker auf die Verstoffwechselung von Ketonkörpern umstellen muss. Die Keto-Grippe ist jedoch kein Muss, es kann Dir auch so gehen, wie immer.
Sind die ersten Tage vergangen, wirst Du vermutlich wacher sein und mehr Energie verspüren. Auch dies ist nicht zwangsläufig zu erwarten.
Gibt es Nebenwirkungen der Ketolyse?
Immer wieder ist von Mundgeruch die Rede – das konnte ich nicht feststellen und bei sorgfältiger Mundhygiene dürfte das kein Problem darstellen.
Ein anderes Thema ist die Verdauung. Durch die ungewohnt niedrige Zufuhr von Ballaststoffen, kann sie auf unangenehme Weise ins Stocken geraten. Abhilfe schaffen hierbei besonders gut Shirataki-Nudeln, Nüsse, Leinsamen und möglichst viel Gemüse.
Was sagt die Wissenschaft zur ketogenen Ernährung?
Dieses Thema ist extrem schwierig zu beurteilen. Du wirst hunderte, wenn nicht sogar tausende Studien finden, die absolut gegensätzliche Aussagen treffen.
Dabei sind nicht die unzähligen Webseiten gemeint, sondern ernsthafte Untersuchungen von Ärzten, Universitäten, Kliniken und Forschungsinstituten.
Du selbst trägst also das Risiko und die Verantwortung, die Dir niemand abnehmen kann. Aber ist das nicht bei jeder Form der Ernährung so?