Die Anabole Diät: nicht nur für Bodybuilder

Über Bodybuilding kann man getrost geteilter Meinung sein: bei wenigen Sportarten sind die Lager so extrem gespalten – vor allem wenn es um Frauenbodybuilding geht.
Eines muss man den Jungs (und Mädels) allerdings lassen: sie können sich richtig quälen. Und zwar nicht nur an den Eisen, sondern auch im Ernährungsbereich. Denn: von Nichts kommt nichts…
Beeindruckende Muskulatur aufzubauen und den Körper grammgenau zu definieren, passiert nicht mal eben so. Und schon gar nicht „aus Versehen“, wie viele Frauen, die sich 1 x wöchentlich ins Fitness-Studio verirren, befürchten.

Viele Bodybuilder ernähren sich traditionell nach Low-Carb, vor allem in der Definitionsphase, um den Körper so weit wie möglich zu entwässern. Denn nur dann sieht er aus wie „in Stein gemeisselt“.

Die Anabole Diät, deren bekannteste Frontfigur Dr. Mauro di Pasquale ist, erleichtert nicht nur das strenge Diätregiment, dem sich Bodybuilder unterziehen, sondern soll auch das hormonelle System des Sportlers in Richtung Fettabbau und Muskelaufbau beeinflussen.

Dazu wird 5 Tage lang streng auf Kohlenhydrate verzichtet, um an 2 Tagen Kohlenhydrate zu laden, will heissen, 2 Tage in allen vorstellbaren kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln zu schwelgen. Alle „Sünden“ sind an diesen zwei Ladetagen erlaubt: Pasta, Pizza, Burger, Süssigkeiten, Sandwiches und Kollegen.
Allerdings muss nach 2 Tagen (spätestens – manche Sportfreaks dürfen sich nur 1 Tag gönnen, aber das muss jeder persönlich für sich herausfinden) wirklich Schluss sein und wieder zu einer kohlenhydratarmen, ketogenen Ernährung übergegangen werden. Denn sonst ist diese Methode der direkte Weg zur Gewichtszunahme durch Fetteinlagerung.

Welchen Sinn macht dieser Wechsel? Zuerst einmal ist es ein Bonus für die Psyche, dass die harten Diättage doch einmal zu enden scheinen und zwar, am sinnvollsten und angenehmsten, am Wochenende.
Denn wer sich wochen- und monatelang disziplinieren muss, gerät in Gefahr, alle guten Vorsätze über den Haufen zu werfen und sich in Heisshungeranfällen (natürlich auf die verpönten Dinge) zu ergehen… Wer allerdings nur ein paar Tage warten muss, um sich am Wochenende im Schlaraffenland wiederzufinden, ist mental im Vorteil ;-)

Aber dies ist nicht der eigentliche Grund zur Durchführung einer anabolen Diät. Kurz zusammengefasst geht es darum, dass in der kohlenhydratfreien Zeit das Insulin gebremst und statt dessen Glukagon ausgeschüttet wird. Insulin begünstigt den Fetteinbau, Glukagon ist für den Fettabbau verantwortlich. Gleichzeitig wird auch mehr Testosteron produziert, dass nicht nur den männlichen Körper in Richtung Muskelaufbau beeinflusst.
An den kohlenhydratlastigen Tagen wird die Ausschüttung des Glukagon gestoppt. Insulin tritt nun wieder auf den Plan und lädt die Muskulatur mit Glykogen, Wasser und Nährstoffen auf.
Dies beeinflusst nicht nur das äussere Erscheinungsbild (pralle Muskeln), sondern soll auch zu Massezuwachs und Muskelaufbau, bei gleichzeitig minimiertem Muskelverlust während der Fettabbauphase, führen.

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