Trennkost

Trennkost – Berge von Literatur könnte man hier durcharbeiten. Über kaum eine Ernährungsform sind so viele Bücher geschrieben worden. Trennkost hat glühende Anhänger und grosse Zweifler. Wie so oft in Ernährungsfragen, scheiden sich auch hier die Geister, denn das Trennkostprinzip gilt als nicht wissenschaftlich erwiesen.
Dr Howard Hay ist der geistige „Vater“ der Trennkost. Der New Yorker Arzt hat diese Ernährungsform vor ca. 100 Jahren entwickelt.

Worum geht es hier genau? Die Hauptenergieträger von Lebensmitteln sind Eiweiss, Kohlenhydrate und Fette. Nach Ansicht der Trennkostvertreter benötigten diese Stoffe ein unterschiedliches Milieu (sauer/basisch) der Verdauungssäfte, um richtig absorbiert werden zu können. Ein Mischen dieser Nahrungsbestandteile führt zu Krankheiten und Übergewicht. Deshalb werden Lebensmittel in verschiedene Kategorien (Eiweissgruppe, Kohlenhydratgruppe, Neutrale Gruppe) eingeteilt und sollten nach verschiedenen Regeln getrennt verzehrt werden.

Zum Beispiel:
* Nahrungsmittel aus der Eiweiss- und Kohlenhydratgruppe dürfen nicht zusammen verzehrt werden
* Nahrungsmittel aus der Eiweiss- und Kohlenhydratgruppe dürfen mit der Neutralen Gruppe kombiniert werden
* Die Abendmahlzeit sollte aus der Eiweissgruppe ausgewählt werden
* Die tägliche Ernährung sollte aus 80 % Faserstoffen und 20 % konzentrierten Lebensmitteln bestehen
* Erdnüsse, Hülsenfrüchte und künstliche Süss-Stoffe sollten gemieden werden
* Die Nahrungsmittel sollten so naturbelassen wie möglich sein

Was gehört in welche Gruppe?
Kohlenhydratgruppe: Bananen, Getreide, Brot, Kuchen, Reis, getrocknete Pilze, Bier usw.
Eiweissgruppe: Steaks, Rouladen, Schnitzel, verschiedene Fischarten, Mandarinen, Zitronen, pasteurisierte Käse u.a.
Neutrale Gruppe: Sauermilchprodukte, Tatar, geräucherte Fische, Rosinen, Oliven, alle Gemüsesorten, Nüsse etc.

Wer hier Genaueres wissen möchte, sollte sich in die umfangreiche Literatur einlesen. Einigen Büchern liegen auch Plakate mit den zu trennenden Nahrungsmitteln bei, die gerade am Anfang ein Eingewöhnen in die Gruppeneinteilung erleichtern.

Obwohl es viele Menschen gibt, die wahrheitsgemäss über gute Erfolge mit der Trennkost berichten können (einige Regeln sind für alle Ernährungsformen brauchbar und hilfreich!), gibt es mindestens ebenso viele kritische Stimmen. Zum einen sei die Einteilung in die verschiedenen Nährstoffgruppen nicht immer schlüssig, zum anderen scheint es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse zu geben, dass nicht alle Energieträger bei gleichzeitiger Zufuhr vollständig verdaut werden könnten.
Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) spricht sich gegen Trennkost aus, was aber (m.E.) nicht unbedingt etwas zu bedeuten hat… ;-)

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