Ernährung umstellen – der einzige Weg?

Eigentlich wissen wir es ja alle und haben es auch im Hinterkopf: Diät oder Abnehmen geht nicht ohne Ernährungsumstellung …

Leider ist dieses Wort so gar nicht sexy. Denn es beinhaltet immer: Abschied nehmen von den lieb gewonnenen (meist schlechten) Gewohnheiten und umstellen zu Dingen, die so überhaupt nicht lustvoll erscheinen: Salat, Rote Beete und Magerquark.

Oder zu Low Carb: zuerst erscheint es wie eine kulinarische Wüste aus Fleisch, Fisch, Fett und Eiern. Wer schon einmal eine Eier-Diät versucht hat, kann ein Lied davon singen: hartgekochte Eier am Morgen, hartgekochte Eier zum Mittagessen und – welche Überraschung – hartgekochte Eier am Abend. 

Leider führt an einer Ernährungsumstellung kein Weg vorbei, denn wie sollten uns die Dinge, die wir am liebsten essen und reichlich genossen haben, auf einmal schlank und schön machen?

Wie es vermutlich nicht funktioniert

Wir wollen dieses Spiegelbild auf keinen Fall mehr sehen!!! Grimmig entschlossen starten wir an einem Montag (ja, es muss im Normalfall immer dieser verdammte Montag sein, an dem der Spaß vom Wochenende sowieso schon vorbei ist). Wir fegen unseren Kühlschrank und unsere Vorratsschränke leer – kein „nicht erlaubtes“ Nahrungsmittel soll sich zwischen uns und unseren starken Willen drängen.

Entgegen unserer sonstigen Gewohnheiten (und je nachdem, in welche Richtung wir umstellen möchten), füllen wir die Vorräte auf mit trockenen Hülsenfrüchten, diversen Gemüsen, Trockenobst, Reiswaffeln oder Tiefkühlfisch. Diesen natürlich ohne Panade oder Knusperauflage.

Am Anfang mag es noch spannend sein, neue Lebensmittel auszuprobieren. Aber wenn der richtige Hunger kommt oder die Zeit drängt, werden wir vor unseren neuen Nahrungsmitteln stehen und uns fragen: „Was soll ich jetzt essen und wie soll ich das alles lecker zubereiten?“ Der Weg führt dann gerne mal in den nächsten Supermarkt, die Tankstelle oder den Schnell-Imbiss, in denen wir uns freuen, unsere vertrauten und bewährten Leckereien wieder zu sehen …

Wie es funktionieren kann

Die eigene Ernährung umzustellen ist kein Projekt, dass aus einer Laune heraus gelingen wird. Auch wenn wir morgen beschließen, nur noch mit links zu schreiben, wird uns das zuverlässig nicht auf Anhieb gelingen.

Nicht umsonst heißt es: eine Gewohnheit zu ändern, dauert 21 Tage. 

Es kann also nur schrittweise im Schneckentempo passieren und die Menschen, die von heute auf morgen ihre Ernährung komplett geändert haben, gehören zu den absoluten Exoten.

Das heißt also: zuerst nehme ich mir eine Gewohnheit vor, z.B. meine Lieblingsgetränke. Welche Alternative kann ich für meine gezuckerten Softdrinks finden? Und zwar sollte es nicht ein Ersatz sein, den ich mit zugehaltener Nase runterschlucken muss, sondern eine Alternative, die mich zufrieden macht.

Ich bin also gefordert, meine Fantasie spielen zu lassen und neue Dinge auszuprobieren. Habe ich passende Alternativen gefunden, so sollte ich diese auch in mein Leben integrieren. Vielleicht ist es möglich, ein Mineralwasser zu finden, dass wirklich schmeckt oder dieses mit einem Schuss Fruchtsaft zu verfeiern. Oder auf eine Saftschorle umzusteigen, die genauso zufrieden macht.

Erst wenn diese Alternative zur absoluten Zufriedenheit gefunden und in das tägliche Ess-Verhalten integrieren wurde, kann man sich die nächste ungesunde oder ungewollte Gewohnheit vornehmen. Ob man dazu tatsächlich 21 Tage benötigt, ist individuell verschieden.

Unsere Ernährungs-Präferenzen sind jedoch üblicherweise so tief in uns verankert, dass die Brechstangen-Methode uns überfordert.

 

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