Proteinmoleküle

Ketose

Das Wort Ketose ist untrennbar mit Low-Carb-Ernährung verbunden (insbesondere mit Dr. Atkins)
und geistert als Schreckgespenst oder Totschlagargument durch die Publikationen.

Was ist Ketose und was passiert da eigentlich?



Üblicherweise werden im menschlichen Organismus Kohlenhydrate für die Energiegewinnung bevorzugt. Werden dem Körper durch die Ernährung keine Kohlenhydrate mehr zugeführt und sind die körpereigenen Reserven verbraucht (was im Schnitt 3 Tage lang dauert), schaltet der Körper zur Energiegewinnung auf die Fettvorräte um.
Dieser Zustand ist allerdings keine low-carb-eigene Ausnahmeerscheinung, sondern tritt auch bei totalem Fasten (Null-Diät) auf!!!

Dieser – an sich wünschenswerte – Zustand läutet nun die interne Ernährung durch Fettsäureverbrennung ein. Werden diese Fettsäuren nun nicht mehr vollständig verbrannt, tauchen die sogenannten Ketonkörper auf, die über die Schleimhäute (daher der sich bei einigen Personen einstellende Mundgeruch) und den Urin entsorgt werden. Der Körper befindet sich im Zustand der Ketose.

Normalerweise ist die Ketose nicht spürbar (es wird allerdings manchmal von einem höheren Energielevel berichtet), sondern lässt sich mittels Keton-Test-Streifen feststellen. Rezeptfreie Teststäbchen, die in jeder Apotheke zu beziehen sind, werden mit Urin benetzt. Je nach Menge der Ketonkörper im Urin verfärben diese sich in Richtung tiefes Violett. Dieser Urintest ist allerdings nicht 100% verbindlich, da er verschiedenen Störungen unterworfen sein kann (Tageszeit, Trinkmenge, Einnahme von Vitaminpräparaten etc.)

Die Problematik besteht darin, dass der Zustand der Ketose z.B. bei Diabetikern auf eine gefährliche Stoffwechselentgleisung hinweisen kann. Der Organismus ist dann nicht mehr in der Lage, seine Reserven aus dem Blutzucker zu decken, sondern gerät in einen ketogenen Ausnahmezustand, der in einem diabetischem Koma enden kann.

Bei stoffwechselgesunden Übergewichtigen ist der Zustand der Ketose allerdings ein gutes Zeichen, denn der Körper wäre ja durchaus in der Lage, jederzeit das nötige Insulin zur Energiegewinnung aus Kohlenhydraten herzustellen. Um die Arbeit der Nieren zu erleichtern, aber auch um die leichte Dehydration des Körpers auszugleichen, wird eine Trinkmenge von 3l Flüssigkeit am Tag empfohlen und sollte auch bei Menschen, die sich nicht nach low carb ernähren, eingehalten werden.

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